Ohrlochstechen

Ohrringe gehören neben Ringen, Ketten und Armbändern zu den wohl beliebtesten Schmuck-Accessoires. Daher ist das Stechen der ersten Ohrlöcher ein durchaus wichtiges Ereignis. Und auch bei weiteren Ohrlöchern soll natürlich alles optimal verlaufen. Deshalb suchen viele Menschen den Rat medizinisch versierter Fachleute, denn sie wissen die Fachkompetenz der Apotheken in allen Belangen rund um das Thema Gesundheit zu schätzen.

In unserer Apotheke sind Sie in guten Händen: Gerne informieren wir Sie, was Sie über das fachgerechte  Ohrlochstechen und die entsprechende Nachsorge wissen müssen. Schönheit und Gesundheit sollten Hand in Hand gehen. Wir beraten Sie gerne.

Unterschied zwischen Ohrlochstechen im Ohrläppchen, Ohrlochstechen im Knorpel und Body Piercing

Das traditionelle Ohrlochstechen, welches wir in der Apotheke durchführen, im weichen Ohrläppchen (Lobe) mit modernen Instrumenten ist für die meisten Menschen kaum spürbar oder wird allenfalls als kleines Piken wahrgenommen. Das Ohrläppchen wird gut durchblutet. Daher verheilt das Ohrloch hier relativ schnell. Das heißt, die antiallergischen Erststecker können bereits nach 6 Wochen durch andere Ohrringe ersetzt werden. Nach etwa 5 bis 6 Monaten sind die Ohrlöcher in der Regel vollständig verheilt.

Das Ohrlochstechen im oberen flachen Knorpelbereich (Helix) des Ohrs steht heutzutage an zweiter Stelle der Beliebtheitsskala aller Ohrlocharten. Knorpel ist das einzige Gewebe des Körpers, das nicht durchblutet wird. Daher kann das Blut dort nicht dafür sorgen, Stoffwechselprodukte abzutransportieren und Nährstoffe zuzuführen. Dies erfolgt an dieser Stelle durch Diffusion. Deshalb dauert der Heilungsprozess von Ohrlöchern hier wesentlich länger. Die antiallergischen Erststecker dürfen im Knorpel erst nach 12 Wochen durch andere Ohrringe ersetzt werden. Und das vollständige Ausheilen der Ohrlöcher dauert hier etwa 12 Monate. (In unserer Apotheke nicht möglich)

Body Piercing ist das Durchstechen der Haut mit Ausnahme des Ohrläppchens und des oberen flachen Ohrknorpelbereichs. Zuerst wird die betreffende Stelle am Körper mit einer sterilen Einweg-Hohlnadel durchstochen. Danach wird der sterile Schmuck durch das frisch gestochene Loch eingeführt und anschließend von Hand verschlossen. (In unserer Apotheke nicht möglich)





Wie wird ein Ohrloch gestochen?

Der Stechvorgang wird mit modernen und hygienischen Ohrlochstechsystemen durchgeführt. In diese Präzisionsinstrumente wird eine sterile Kartusche eingesetzt, die je einen antiallergischen Erststecker und einen Ohrsteckerverschluss enthält. Das Ohrloch wird erzeugt, indem der spezielle Ohrstecker durch die Muskelkraft der Hand, welche das Gerät bedient, mit einer kurzen Bewegung sanft und schonend durch das Ohrläppchen gedrückt wird. Dabei wird der Verschluss des Ohrsteckers hinter dem Ohr automatisch an der richtigen Stelle auf dem Steckerstift positioniert. Beim Ohrlochstechen mit modernen Kartuschen-Systemen kommt das Ohr also nicht mit dem Instrument selbst in Berührung, sondern nur mit dem sterilen Ohrstecker und dem Verschluss. Hier sehen Sie, wie der Stechvorgang abläuft.

Anamnese: Haben Sie Allergien?

Wissen Sie, ob Sie auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren? Auf Nickel, Hausstaub, Arznei- oder Desinfektionsmittel zum Beispiel? Oder sind solche Allergien in Ihrer Familie bekannt? Lassen Sie dies ggf. von Ihrem Hausarzt klären, bevor Sie das Ohrloch stechen lassen. Das ist sehr wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Auf welche Materialien sollten Sie achten?

Unterstützen Sie den Heilungsprozess nach dem Ohrlochstechen und vermeiden Sie allergische Reaktionen, indem Sie Wert auf Ohrringe aus hochwertigen Materialien wie Chirurgenstahl 316 L, Titan oder Echtgold legen. Achten Sie darauf, dass Ihre Ohrringe antiallergisch und hautfreundlich sind und der EU-Nickelverordnung 2004/96/EG entsprechen.

Nickel ist im heutigen Alltag an vielen Stellen zu finden, z.B. in Schmuck, Brillengestellen, Armbanduhren, Reißverschlüssen, Knöpfen, Schnallen oder Scheren. Auch jeder Stahl besteht immer aus Nickel und anderen Materialien. Selbst in Kopfsalat und Schokolade ist Nickel enthalten. Allzu billiger Modeschmuck kann teilweise recht stark nickelhaltig sein. Da manche Menschen aber auf Nickel allergisch reagieren, wurde in der EU-Nickelverordnung geregelt, wieviel Nickel pro Woche an die Haut abgegeben werden darf. Für Ohrschmuck sind das maximal 0,2 Mikrogramm pro Quadratzentimeter pro Woche (das heißt 0,2 Millionstel Gramm).

Bei dem für Erstohrstecker häufig verwendeten Chirurgenstahl mit der Bezeichnung 316L sowie bei medizinischem Titan handelt es sich um Materialien, die auch in der Medizin verwendet werden, z.B. für chirurgische Implantate, die ein Leben lang im menschlichen Körper verbleiben, ohne schädliche Nebenwirkungen hervorzurufen. Bei sämtlichen von Ihrem Apotheker eingesetzten Erstohrringen können Sie darauf vertrauen, dass diese antiallergisch und hautfreundlich sind, den Höchstwert der EU-Nickelverordnung deutlich unterschreiten und daher bestens für das Ohrlochstechen geeignet sind.

Welche Altersregelungen gibt es für das Ohrlochstechen?

Minderjährige (unter 18 Jahren) müssen eine von den Erziehungsberechtigten unterschriebene Einverständniserklärung vorlegen. Bei Kindern oder Jugendlichen unter 16 Jahren muss außerdem ein/e Erziehungsberechtigte/r beim Ohrlochstechen persönlich anwesend sein.

Generell gilt: Ein gesetzliches Mindestalter für Ohrlochstechen gibt es nicht. Eltern bzw. Erziehungsberechtigte dürfen den für ihr Kind besten Zeitpunkt selbst bestimmen. In unserer Apotheke stechen wir die Ohrlöcher erst ab einem Mindestalter von 2 Jahren. Falls das Kind zu nervös ist und sich immer bewegt, brechen wir das Ohrlochstechen aus Sicherheitsgründen ab. Wir behalten uns vor, die geöffneten Ohrring Packungen zu verrechnen.

Aus medizinischer Sicht spielt das Alter beim Ohrlochstechen keine Rolle. Laut Deutschem Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte gilt:

 ,,Medizinisch betrachtet spielt es keine Rolle, ob sich jemand schon als Kind oder erst später ein Ohrloch stechen lässt. Das Ohrläppchen eigne sich in jedem Alter gleichermaßen dafür, erklärt Michael Deeg vom Berufsverband der HNO-Ärzte in Freiburg. Auch das Schmerzempfinden sei bei Kindern nicht größer als bei Erwachsenen: Das Stechen werde häufig nur als Piks empfunden, so der Facharzt.” (Quelle: News.de/dpa, 16.10.2012)

 

 

Welche Risiken bestehen beim Ohrlochstechen?

Vor dem Ohrlochstechen klärt Ihr Apotheker zunächst so genannte Kontraindikationen mit Ihnen ab und informiert Sie über die Risiken des Ohrlochstechens generell sowie über die Bedeutung der richtigen Nachsorge. Kontraindikationen können beispielsweise die Bluterkrankheit, HIV, Hepatitis oder eine Neigung zu starker Narbenbildung sein. Sie werden ebenfalls zu bereits bekannten Allergien und hierbei besonders zu Metallunverträglichkeiten befragt. Außerdem untersucht die medizinische Fachkraft Ihr Ohr auf eventuelle Schnitte, Hautausschlag oder Erhebungen und empfiehlt in solchen Fällen das Ohrlochstechen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Ein frisch gestochenes Ohrloch ist eine (wenn auch sehr kleine) Wunde. Daher ist Hygiene hier besonders wichtig. Um das Risiko für Infektionen oder Entzündungen zu mindern, die vor allem bei unsachgemäßer oder nicht regelmäßiger Nachsorge auftreten, ist es wichtig, dass Sie den Pflegehinweisen Ihrer Apotheke gewissenhaft folgen.

Checkliste:

Ohrlochstechen Apotheke: Guter Rat ist nicht teuer.
Was Sie beim Ohrlochstechen beachten sollten

  • Lassen Sie sich das Ohrloch nur von geschulten Spezialisten bzw. medizinschen Fachkräften stechen.
  • Klären Sie vorab, ob Sie oder Ihre Familie Allergien haben (z.B. Nickel, Hausstaub, Arznei- oder Desinfektionsmittel).
  • Nehmen Sie Medikamente? Sind Sie Antibiotika-resistent? Fragen Sie ggf. Ihren Arzt.
  • Informieren Sie sich vorher über eventuelle Regelungen zum Tragen von Ohrringen in Ihrer Schule, Ihrem Sportverein o.ä.
  • Überlegen Sie sich im Vorfeld in Ruhe, an welcher Stelle Sie Ihr Ohrloch wünschen.
  • Achten Sie darauf, dass das Instrument sterile Einweg-Kartuschen verwendet und mit manuellem Druck arbeitet.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Ohrringe antiallergisch und hautfreundlich sind und der EU-Nickelverordnung entsprechen.
  • Folgen Sie gewissenhaft der Pflegeanleitung, die Sie von Ihrem Apotheker erhalten.
  • Vermeiden Sie den Kontakt der Wunde mit Schmutz, Shampoo oder Seife und verzichten Sie möglichst auf das Schwimmen.
  • Konsultieren Sie bei Entzündungen oder anderen Beschwerden bitte umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Lassen Sie die Wunde völlig verheilen.
  • Wählen Sie später Folgeohrringe aus antiallergischem Material.


Weitere Informationen

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Weitere Infos über das Ohrlochstechen finden Sie auf der Studex Homepage.

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